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Geschrieben von LX am 25.08.2008 um 22:22:

Achtung The Dark Knight

Nun isser ja draußen, der Film, der in der IMDb zeitweise Platz 1 der ewigen Bestenliste anführte, der Blockbuster des Kinosommers, der letzte Film Heath Ledgers: The Dark Knight. Aber genug geschwafelt, kommen wir zum Wesentlichen.

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Es scheint, als sei Gotham City ein wenig sicherer und lebenswerter geworden. Die fiesen Schurken trauen sich nicht mehr so recht, Rabatz zu machen, da tritt der geheimnisvolle Joker (Ledger) auf den Plan. Mit wahnwitzigen öffentlichkeitswirksamen Aktionen versucht er, die Stadt im Chaos versinken zu lassen. Wayne interessiert's, dem Joker gegenüber steht Bruce Waynes Alter Ego Batman (Christian Bale), dem auf der weniger actionlastigen Seite des Gesetzes der aufstrebende Anwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) beispringt. Kleiner Knackpunkt zwischen beiden: Bruce Waynes Ex (Maggie Gyllenhaal) ist dessen neue Flamme, was zwischen den beiden Charakteren durchaus für Spannungen sorgt.

Was will nun der umtriebige Joker eigentlich? Der Analyse des Butlers Alfred (Michael Caine) nach will er nur seinen Spaß und die Welt in Flammen sehen. Ein motivationsloser Superbösewicht, der statt sich an seinem erbeuteten Geld zu erfreuen es in Flammen aufgehen lässt? Ein wenig unrealistisch für eine Verfilmung, die in weiten Strecken wert darauf legte, Batman so realitätsnah wie im Actionkino möglich (jedenfalls im Vergleich zu den Vorgängern) darzustellen. Aber Ledger spielt die Rolle überzeugend genug, dass man's ihm abkauft.

Dafür stellt er allerlei soziale Experimente an, die seine geplagten Opfer in die ethisch-moralische Bredouille bringen. Beispielsweise wird eine Abwandlung des Gefangenendilemmas am echten Beispiel seziert: Zwei Schiffe, eines mit Normalbürgern und eines mit Knackis, werden mit Sprengstoff versetzt. Auf jedem befindet sich ein Zünder für das jeweils andere Schiff. Man könnte also sich selbst retten, indem man das andere Schiff sprengt, drückt keiner den Zünder, will der Joker alle beide versenken.

Um diesen Film zu beurteilen, könnte man auf einige Punkte eingehen, die immer wieder dazu angesprochen werden. Einer der wichtigsten ist die Darstellung des Jokers durch Ledger, die allerorts in den Himmel gelobt wird. Die Frage ist nur, wieviel von dem, was man sieht, tatsächlich Ledger ist. Das Skript ist vorgegeben, die vielen Pointen, die seinem Charakter zugestanden werden, sind also nicht sein eigener Verdienst. Die Rolle des wahnwitzigen Außenseiters ist zudem meistens eine sehr dankbare, da man sich hier austoben kann, ohne in das enge Korsett eines von Zwängen und Bedenken geplagten Charakters wie beispielsweise den Bruce Waynes zu schlüpfen. Die Rolle wurde meines Erachtens also gut, bei weitem aber nicht so außergewöhnlich verkörpert, wie sie oft dargestellt wird.

Ein weiterer Punkt ist der von mir angesprochene Realismus. Mal hat man das Gefühl, dass alles, was passiert, einigermaßen plausibel ist, um im nächsten Moment wieder vor den Kopf gestoßen zu werden. Der Joker nuschelt ununterbrochen und schleckt sich schmatzend über die Narben (ein paar mal weniger hätte auch gereicht), wohingegen Two-Face später eine fehlerfreie Aussprache hat, obwohl im die komplette linke Gesichtshälfte fehlt. Two-Face selbst war mir auch etwas zu kurz gekommen. Dafür, dass er eigentlich ein Superbösewicht sein soll, schafft er es in seiner gefühlten Viertelstunde Leinwandpräsenz gerade mal eine Handvoll Protagonisten in seinem persönlichen Rachefeldzug zu konfrontieren. Da würde es mich nicht wundern, wenn der Dunkle Ritter im Verlauf des Films mehr Leute auf dem Gewissen hat.

Aber was soll's, alles in allem muss man dem Film eingestehen, dass er recht kurzweilig und unterhaltsam ist. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der mich teilweise ziemlich nervte, hinterlässt hier nur die pathetisch überzogene Endsequenz einen schalen Nachgeschmack. Ansonsten kann ich den Film durchaus empfehlen.

Nur das mit der Bestenliste der IMDb, neeneenee ...

8 von 10 Punkten



Geschrieben von HeaD am 25.08.2008 um 22:55:

 

Mhh da ich schon im Vorgänger voll Deiner Meinung war, werde ich Dir einfach mal vertrauen..

Klingt alles in allem nach einem Film den man sich mal anschauen kann, aber nicht nach dem was im Moment abgeht. Ich glaube manchmal das dieses hypen eines Films die Massen dazu verleitet einfach auf diesen Zug mit aufzuspringen...

Oder war der Film für dich, LX, der beste Film des Jahres, wenn nicht sogar der Beste allerzeiten? Ein Film der dich so vom Hocker gehauen hat das Du aus dem Staunen nicht mehr herauskommst?

Klang jedenfalls etwas realistischer und zurückhaltender als die üblichen Kritiken Augenzwinkern


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