BlackBoard » Medien » Kino/TV » Filmkritik The Phantom of the Opera (Deutsch: Das Phantom der Oper) » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen The Phantom of the Opera (Deutsch: Das Phantom der Oper)
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
LX LX ist männlich
El Comandante en Jefe


images/avatars/avatar-2290.gif

Dabei seit: 25.11.2001
Beiträge: 5.372
Herkunft: Berliner Bronx

Achtung The Phantom of the Opera (Deutsch: Das Phantom der Oper)       Zum Anfang der Seite springen

"Für 0.99€ kann man ja nix falsch machen" dachten sich Lysistrata und meine Wenigkeit und so haben wir uns gestern im Kino Das Phantom der Oper angeschaut. Das hier spiegelt allerdings nur meine Meinung wieder.

+++ Bild konnte nicht geladen werden +++

Vorweg: Ich habe nie das Musical selbst gesehen noch das Buch gelesen, daher mute ich mir nicht an, den Film mit einem von beidem zu vergleichen.

So sitze ich also nun im Kino und der Film beginnt. In beschaulichen Schwarz-Weiß-Szenen wird das Opernhaus gezeigt und eine viele Jahre nach der eigentlichen Handlung spielende Auktion von einigen Gegenständen aus der Oper. Als es zur Versteigerung des opulenten Kronleuchters kommt, wird man durch die altbekannte monumentale Titelmusik des Musicals und eine Menge CGI, die den Staub verfliegen lässt und den Szenen Farbe verleiht, zur eigentlichen Handlung und damit ins Jahr 1870 zurückkatapultiert. Ein sehr stylischer Anfang, der Lust auf mehr macht.

Von nun an wird die Geschichte um Ersatzsängerin Christine erzählt, gespielt von Emmy Rossum, die es schafft, den ganzen Film eigentlich nur mit einem drömeligen Gesichtsausdruck zwischen Staunen und Heulen durchzuziehen. Christine singt nach einem hysterischen Anfall der Star-Diva Carlotta (Minnie Driver, gute überzogene Performance, allerdings schnell nervig) deren Hauptrolle und begeistert mit ihrer Stimme und Sangeskunst das Publikum. Natürlich fragt man sich, woher die einfache Chorsängerin mit dieser Stimme gesegnet wurde: Sie nimmt heimlich Unterricht beim berüchtigten namenlosen Phantom, welches in den Gewölben unter dem Opernhaus sein Unwesen treibt. Allerdings kommt noch der neue Operndirektor Raoul ins Spiel (Patrick Wilson mit einer Frisur wie Bully Herbig... schrecklich), eine Sandkastenliebe von Christine. Diese ist nun hin- und hergerissen zwischen dem charismatischen Phantom, das so sehr in seinen Bewegungen an Antonio Banderas als Zorro erinnert, dass es weh tut, und dem farblosen Raoul, dessen einziger Trumpf zu sein scheint, dass er Christine bereits aus der Jugend kennt.

Wie es sich für eine Musical-Verfilmung gehört, wird hier natürlich eine Menge gesungen. Ich kann Opern und Musicals im Allgemeinen nicht viel abgewinnen, aber ich ertrage sie. Bei "Das Phantom der Oper" wurden meine Gehörgänge aber erheblich überstrapaziert. Mutete der besinnliche Beginn noch nach einem normalen Film an, wird kurz darauf kaum noch ein Satz normal gesprochen. Besonders schlimm: alle Songs wurden auch noch deutsch synchronisiert. Gewöhnt man sich bei gesprochenem Text noch schnell daran, dass Lippen und Stimme nicht zusammenpassen, so drängt sich das bei Gesang derart auf, dass ich bemüht war, während der Lieder gezielt wegzuschauen. Selbst einfachste Sätze ohne Sinn und Reim wurden in eine Melodie gepresst und betont, als währen sie irgendwie von Bedeutung.

Dazu begeistern die Akteure durch stocksteifes Herumstehen selbst bei den bewegendsten Worten und man sehnt wieder die Momente herbei, in denen Regisseur Joel Schumacher lieber mal die Kamera über seine pompöse Ausstattung schweifen lässt, was dem Film von meiner Seite den einzigen Pluspunkt beschert.

Möglicherweise würde mich der Film im Englischen Original eher begeistern, da die Synchronisation mir doch sehr zu schaffen machte. Schließt man die Augen, so kann man den eigentlich schön gewählten Stimmen lauschen (wenngleich die Texte dadurch nicht bewegender werden). Schließt man die Ohren, so kann man sich an den detailreichen Kostümen und Dekorationen erfreuen, denen man anmerkt, dass hier viel Wert auf Ausstattung gelegt wurde. Beides zusammen passt hier aber nicht und kann durch den mageren Plot, der statt in 2,5 Stunden auch in einer hätte erzählt werden können, nicht aufpoliert werden. Der Schluss schafft es gerade so, mich dafür zu entlöhnen anstandshalber doch sitzen geblieben zu sein, und mir ein paar Emotionen zu entlocken. Insgesamt vergebe ich dennoch nur magere


3 von 10 Punkten

__________________
JS-Games.de - Misled Scripting Skills Gone Mad | Meine Filmkritiken | Urban Photography
Kommt mal in den IRC-Channel: irc.eu.freenode.net | Port 6667 | #blackboard

"Ever tried. Ever failed. No matter.
Try again. Fail again. Fail better."
- Samuel Beckett

25.05.2005 21:44 LX ist offline E-Mail an LX senden Homepage von LX Beiträge von LX suchen
HeaD HeaD ist männlich
Hoffnungsloser Sozialfall in Behandlung bei Styx


images/avatars/avatar-2266.gif

Dabei seit: 31.08.2001
Beiträge: 4.142
Herkunft: Mama

      Zum Anfang der Seite springen

Rofl, ich hab mich sehr amüsiert bei Deiner Kritik großes Grinsen warscheinlich waren die 99cent gerechtfertigt Augenzwinkern ( jedenfalls für Dich )

__________________

25.05.2005 22:21 HeaD ist offline E-Mail an HeaD senden Homepage von HeaD Beiträge von HeaD suchen
LX LX ist männlich
El Comandante en Jefe


images/avatars/avatar-2290.gif

Dabei seit: 25.11.2001
Beiträge: 5.372
Herkunft: Berliner Bronx

Themenstarter Thema begonnen von LX
Achtung       Zum Anfang der Seite springen

Ich wurde eingeladen, daher bin ich ja auch sitzen geblieben großes Grinsen

__________________
JS-Games.de - Misled Scripting Skills Gone Mad | Meine Filmkritiken | Urban Photography
Kommt mal in den IRC-Channel: irc.eu.freenode.net | Port 6667 | #blackboard

"Ever tried. Ever failed. No matter.
Try again. Fail again. Fail better."
- Samuel Beckett

25.05.2005 22:26 LX ist offline E-Mail an LX senden Homepage von LX Beiträge von LX suchen
Stereotyp Stereotyp ist männlich
LX' Ex-Mitbewohner


images/avatars/avatar-1955.jpg

Dabei seit: 03.01.2005
Beiträge: 600
Herkunft: Made in Mamas Bauch

      Zum Anfang der Seite springen

Hab den Streifen auch grad gesehen, allerdings im Gegensatz zu LX im Original. Im vermutlich weit aus besseren Original sollte man vielleicht sogar anmerken Augenzwinkern Ich fand den Film ziemlich gut, auch wenn ich dank der stimmlichen Höhenflüge der Hauptdarstellerin Emmy Rossum viele Passage nicht verstanden habe, aber die Story ist ja weitestgehend bekannt und so konnte man die teilweise grandiosen Songs geniessen. Teilweise, weil manche der "Songs" kaum der Definition eines Liedes gerecht werden. Wie LX schon angemerkt hat, wird stellenweise jede Banalität ins gesungene Wort übertragen.
Ich will mich jetzt nicht in Einzelheiten über die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller auslassen, weil für mich bei diesem Film vielmehr das Gesamtkunstwerk als solches zählt. Summa summarum ein schöner Film mit einer bezaubernden Emmy Rossum in der Hauptrolle und zwei manchmal stimmlich überforderten Hauptdarstellern, der mit einem beeindruckenden Set protzen kann und einen grandiosen Soundtrack zu bieten hat ... 8/10

__________________
Save the cheerleader, save the world!
19.06.2005 00:18 Stereotyp ist offline E-Mail an Stereotyp senden Beiträge von Stereotyp suchen
Misel Misel ist männlich
Hüter des Kitkat


images/avatars/avatar-2084.png

Dabei seit: 02.11.2002
Beiträge: 1.203
Herkunft: live://home.berlin.d e

      Zum Anfang der Seite springen

ich hab es als Theaterstück im O-Ton gesehen und die erste Szene, die LX beschrieben hat, war da auch dabei. Schätze mal, die gehört einfach so zum Stück.

*sing* "Is thiiis the phantom of the opera?" großes Grinsen

__________________
LAUFT! Ich spiele KILLERSPIELE!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Misel: 19.06.2005 00:57.

19.06.2005 00:56 Misel ist offline E-Mail an Misel senden Homepage von Misel Beiträge von Misel suchen
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
BlackBoard » Medien » Kino/TV » Filmkritik The Phantom of the Opera (Deutsch: Das Phantom der Oper)

Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH