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Zum Ende der Seite springen Battlestar Galactica
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PygoscelisPapua PygoscelisPapua ist männlich
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Battlestar Galactica       Zum Anfang der Seite springen

Da diese Serie hier noch nicht vorgestellt wurde, habe ich mir überlegt, dies hier mal zu übernehmen.

Hintergrund der Serie

Battlestar Galactica (z.Dt. Kampfstern Galactica) selbst ist eine schon sehr alte Serie, die schon in den 1970er produziert und ausgestrahlt wurde. Vorstellen werde ich hier jedoch die Neuauflage. Diese wurde 2003 vom US Fernsehsender SciFi in Auftrag gegeben. Dabei handelt es sich um eine in sich völlig neu überarbeitete Geschichte, die allerdings Teile des alten Plottes beinhaltet, sowie häufig auch Refernezen enthält, welche nur Kennern der alten Serie auffallen werden (etwa beibehaltene Namen, Schiffe, etc.).

Die Neuproduktion setzt sich aus einer Reihe von Elementen zusammen:

1. Die Miniserie - im Prinzip der Pilot zur Serie, bestehend aus zwei Teilen, der die Vorgeschichte zur eigentlichen Serie enthält.

2. Die eigentliche Serie, bestehend aus 75 Folgen, aufgeteilt auf 4 Staffeln, wobei die 4. Staffel zerteilt ist, weil durch einen Drehbuchautorenstreit, nur die hälfte der Folgen wie geplant ausgestrahtl werden konnte - die zweite hälfte wurde erst dieses Jahr fertig ausgestrahlt.

3. 27 sogenannte Webisodes, die in zwei 10ner Serien und einer 7ner Serie "ausgestrahlt" wurden, um die Wartezeiten auf die nächste Staffel zu versüßen. Dabei handelt es sich um kleine 2-3 Minuten lange Episoden als Low-Budget Produktion (d.h. ohne Special Effects - bzw. später dann auch Teile, die für die eigentliche Fernsehausstrahlung herausgeschnitten wurden). Diese wurden zum Teil im Fernsehn in andere Sendungen eingebettet, finden sich aber auch auf der Webseite von BSG (leider aber nur Amerikanern zugänglich). Die erste Webisodes-Serie spielt zwischen Staffel 2 und 3, die zweite zwischen 3 und 4. Die Dritte wurde in die Zwangspause durch die Streiks gesetzt.

4. Einem TV-Film, der eine Mischung aus Prequel und Rückblick ist, und einen Teil der Geschichte, bzw. der Persönlichkeiten aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet, weswegen man sie später ganz anders sieht.

Damit ist Battlestar Galactica fürs erste abgeschlossen. Geplant sind allerdings noch ein weiterer TV-Film, "The Plan", der die gesammte Geschichte nochmal aus dem Blickwinkel der Gegenpartei aufzeigen soll, sowie eine Nachfolgeserie, "Caprica" die ein Prequel zu Battlestar Galactica darstellen soll - der Pilot zu dieser Serie wird schon dieses Jahr veröffentlicht - die Serie selbst wohl erst nächstes Jahr.

Die Vorgeschichte, das Setting

Wir befinden uns in einer nicht näher genannten Zukunft, welche aber garnicht so modern scheint, und auch in der heutigen Zeit denkbar wäre. In ihr hat sich die Menschheit aufgeteilt auf die sogenannten 12 Kolonien, bestehend aus 12 Planeten. Technologisch gesehen sind die Menschen ein wenig weiter - Raumschiffe existieren, in Form von riesigen Frachtschiffen, oder aber großen Kampfsternen, die man sich am besten wie heutige Flugzeugträger vorstellen kann. Eine weitere wichtige Technologie: Das Reisen mit Lichtgeschwindigkeit, das neben den militärischen Schiffen auch einigen zivilen Schiffen zur Verfügung steht, und mit dem berechnete Sprünge möglich sind, die aber sehr viel Energie verbrauchen.

Die aber wohl beste Errungenschaft der Menschen wird ihr zum Verhängnis: Zylonen. Roboter, die den Menschen eigentlich helfen sollten, sich aber gegen die Menschen auflehnen. Es kommt zum großen Zylonenkrieg, der über Jahre ging, bis endlich, die Zylonen in die enge getrieben wurden, und ein Friedensvertrag ausgehandelt wurde. Den Zylonen wurde das Recht gewährt, die Menschlichen Kolonien zu verlassen, und ihre eigene Heimatwelt zu Gründen - gleichzeitig sollten Botschaften und Annäherungsversuche stattfinden, die Zylonen aber verschwanden und man hörte über Jahrzehnte nichts von ihnen.

Die Story der Serie

Die Serie Battlestar Galactica beginnt mit Zerstörung. Nach etlichen Jahrzehnten ohne Kontakt werden die Menschen Plötzlich überrumpelt, das Sicherheitssystem der Menschen per Computerviren lahmgelegt, die 12 Planeten mit Atombomben zerbombt, die Flotte zerstört. Allein knapp 50.000 Überlebende existieren noch, zerstreut auf mehrere Zivile Schiffe, darunter die Battlestar Galactica - ein Kampfstern, der eigentlich an diesem Tage ausrangiert und zu einem Museum unfunktioniert werden sollte. Man sammelt sich und findet sich einer zu großen Macht gegenüber, der man nicht gewachsen ist - und beschließt, dass das Ziel nur heißen kann: Fliehen und Überleben.

Dabei kommt es schon zum ersten großen zivilen Opfer: Alle Schiffe ohne Lichtgeschwindigkeitsantrieb bleiben zurück. Eine Ordnung muss geschaffen werden - die einzig überlebende Politikerin ernennt sich selbst zur Präsidentin, und man beschließt nach einigen eigenartigen Zufällen und Visionen: Der sagenumwobene Ort, der in eingen alten heiligen Schriften als der Ursprung aller Menschen benannt wird, der Planet "Erde" soll gesucht werden, um dort eine neue Kolonie zu Gründen, die sich vielleicht irgendwann sogar gegen die Zylonen wehren kann. Aber schnell merkt man: Die Zylonen haben sie schon längst bemerkt, und sind ihnen auf der Spur. Und noch schlimmer: Es stellt sich heraus, dass sich nicht nur die Roboter (genannt Zenturios) technologisch weiter entwickelt haben - nein: Die Maschinen haben auch Experimente mit biologischem Material durchgeführt; und es geschafft modelle zu entwickeln, die sich nicht von normalen Menschen unterscheiden!

Thematiken der Serie

Auch wenn sich Battlestar Galactica auf den ersten Blick wie eine (schlechte?) Sicence Fiction Serie anhört, die überdies auch noch eine Story aufgreift, die schon etliche Male gehört wurde (Mensch baut Maschine, Maschine erhebt sich über Mensch) - der Schein trügt, und zwar ganz gewaltig.

Battlestar greift so viel mehr auf, im Fordergrund stehen die Charaktere, das Setting setzt das ganze nur in eine interessante Rahmenhandlung, es hätte auch jede andere sein können, diese scheint nur besonders gut gepasst zu haben. Nein, in Battlestar geht es um die Reaktionen von Menschen in einer Post-Appokalypse. In den ersten Folgen speilt daher vor allem die Angst eine große Rolle, die Sinn- und Auswegslosigkeit, bis neuer Mut gefasst wird, eine Gesellschaft gebildet wird - sowie die Probleme, die damit einhergehen - wer führt die Gesellschaft, der Admiral der Flotte, oder die selbsternannte Präsidentin, welche sich selbst nicht mehr lange halten kann, da die ersten Menschen anfangen nach freien Wahlen zu schreien? Wie sieht es mit dem Rechtssystem aus? Was passiert, wenn in der Post-Apokalypse militärisches Kalkül auf religiösen (Irr-?)Glauben trifft?
Die Angst vor den menschlichen Zylonen spielt ebenso eine große Rolle, was unterscheidet den Menschen von der so perfekten Imitatur, die medizinisch nicht zu erkennen ist? Wer ist Mensch, wer Zylon? Können die Zylonen, wie sie es sagen, wirklich fühlen - sind sie wirklich Menschlich?
Was macht man mit Dingern? Und wird ein Zylon, der selbst nicht wusste, dass er einer ist, bei seiner Entdeckung dann für uns zu einem anderen Menschen? Und wie geht ein Zylon damit um, der sein ganzes Leben lang dachte er sein ein Mensch, bis dann irgendwann der Schalter bei ihm umgelegt wird?
Was macht man mit einem Zylon? Darf man sie auf's brutalste foltern? Sollten sie einfach so aus dem "Airlock" gestoßen werden?
Es geht auch um Aufstand, um Revolution, um Mitläuferschaft - Freunde werden zu feinden, die Frage nach dem Schicksal wird gestellt, gibt es eins?
Und ist es Gerecht, einen Menschen für etwas anzuklagen, für das er keine andere Wahl hatte? Wie sieht es mit Selbstjustiz aus, Vergeltung an verrätern, mit militärischen Selbstmordattentaten zur Rettung der Menschheit?
Wie kann man mit gutem Gewissen mächtige Entscheidungen fällen? Woher soll man wissen, welche Entscheidungen richtig, welche falsch sind? Wie geht man damit um, wenn man gerade fälschlicher Weise seinen besten Freund hätte töten wollen, weil man es nicht besser wusste?

Und neben all diesen Fragen, stehen, wie gesagt, die Charakterlichen Entwicklungen und Beziehungen im Vordergrund, derer es viele gibt: Vater - Sohn, Admiral - Präsidentin, Verlobte des toten Bruders - Bruder; etc. Menschen mit Schizophrenie, Menschen mit Paranoia - sogar Liebesbeziehungen - auch zwischen Zylonen und Menschen. Es geht um Liebe, Vertrauen, Verat, Enttäuschungen.

In Szene gesetzt wird das alles durch die einmaligen, düsteren Kullissen, aber auch durch die unglaubliche Kameraführung, die sich oft auf das wesentliche Konzentriert; viele Momentaufnahmen, Konzentration auf Details, Blickwechsel, Gestiken mit Händen, Mimiken, etc. die uns genau nachfühlen lassen, was der gerade gezeigte Protagonist Gefühlstechnisch gerade durchmacht.
Dabei kommen auch sehr unkonventionelle Methoden zum Einsatz: z.B. Bilder von nur dem Mund - wackelnde Bilder, schneller Perspektivwechsel, ruckartiges heran- oder herauszoomen; Techniken die aber alle ihres zur Gesamtstimmung der Serie beitragen.

Das, sowie rasante Actionszenen, wenn Zylonen auf Menschen treffen - sowohl im Weltraum als auch an Land, plus weitere mysteriöse Rätzel, das alles zusammen, dass ist Battlestar.

Bewertung

Über eine finale Bewertung möchte ich mir erst Gedanken machen, wenn ich durch bin mit der Serie - mir fehlen leider nur noch ein gutes Duzend zum Finale. Aber schon jetzt kann ich sagen, das Battlestar definitiv ganz weit oben liegt, und neben SFU und Dexter zu meinen drei Lieblingsserien zählt; vielleicht sogar zu der besten, bisher. Warten wir das Ende ab - ich bin gespannt, ohne Ende - und euch habe ich die Serie vielleicht ein wenig Schmackhaft machen können?

Würde mich jedenfalls über eure Kommentare freuen Augenzwinkern

Grüße
~pygospa~

__________________
There are only two kinds of programming languages: those people always bitch about and those nobody uses.
(Bjarne Stroustrup)
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Moving on to pastures new
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11.04.2009 01:38 PygoscelisPapua ist offline Homepage von PygoscelisPapua Beiträge von PygoscelisPapua suchen
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