Brain15
Aufsteiger
Dabei seit: 01.03.2003
Beiträge: 61
Herkunft: Alle fragen sich wieso , aber ICH war das Spermium das sich durchsetzte :-)
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Warum Desktop-Firewalls nix taugen |
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Warum Desktop-Firewalls nix taugen
Vorüberlegung
Zunächst einmal stellt sich die Frage, wovor dich eine Personal-
Firewall eigentlich schützen soll?
Im wesentlichen werden zwei Zeile angestrebt:
- Unerwünschten Datentransfer von innen nach außen unterbinden
- Schutz vor unerwünschten Zugriffen von außen
Einige PF enthalten noch einen http-Proxy zur Filterung von
Werbebannern oder Cokies.
Datentransfer von innen nach außen
Einige Beispiele aus dem realen Leben:
1)
Das trojanische Pferd der Firma Aureate basierte auf einem Netscape
Navigator / Internet Explorer Plugin und kommuniziert somit nicht
*direkt* mit dem Internet. Dadurch umgeht es auf einfache Weise die
Probleme, die sonst bei einem Internetzugang über ein Netzwerk
auftreten würden. Aurate ist nicht nur um einiges älter als ZoneAlarm,
sondern wird von sehr vielen Freeware/Shareware-Programmen wie zum
Beispiel von GoZilla und WebCopier verwendet.
Anscheint greifen neuere Versionen des Trojanischen Pferdes über die
Wirtsanwendung auf das Internet zu, sofern es sich bei diesen
Programmen um "Internet-Software" handelt.
Suchstichwörter: advert.dll, Radiate
2)
Ich hab bei einem Bekannten vor einiger Zeit im Temp-Verzeichnis eine
HTML-Datei gefunden, die ein paar Bilder aus dem Internet lädt. Die
Bild-URLs waren dabei ganz besonders aufgebaut: Einige bestanden
unter anderem aus den Dateinamen, die man unter {Start | Dokumente}
findet.
Der Realplayer kommuniziert übrigens auf diese Weise unter Umgehung
der Firewall mit dem Internet (auch wenn ZA die "normale" Kommuni-
kation erkannt und unterbunden hat):
C:\WINDOWS\TEMP\RN7080.htm
|<HEAD>
|<META HTTP-EQUIV="refresh" CONTENT="0;URL=http://presets6.real
|.com/sitesmenu/rphurl.html?xx00xx00x0X0xxx00xXxxxx0x0xxxxxxxXx
|xxxxxxxx0xxxxxx0xx0xxxxxxXxxxx0x00xx0x0xx00xxx0xxxxx0X0X0x0X0x
|xx0X0xxx0X0000xx0xxx0X0xxx0X0xxx0X0X0x0X0Xxx00xxxxxXxxx0xx0x0x
|xx0xx0x00xxxxX00xxXx0xXxxxx0xxXx0X0X0x0x00x00x0Xxxx">
|</HEAD>
Anonymisierung: Zahlen: 0 Großbuchstaben: X Kleinbuchstaben: x
3)
|Do you want Microsoft Internet Explorer to access the internet?
|Do you want Netscape Navigator to access the internet?
|Do you want Microsoft Windows 95 to access the internet?
|Do you want DFÜ-Netzwerk to access the internet?
|Do you want Zone Alarm to access the internet?
Vernünftig programmierte Spyware wird sich ja kaum
als "The ultimative hacking tool" in Windows anmelden.
4)
Protokoll-Tunnel (Verallgemeinerung von 1.): zum Beispiel IP over
E-Mail oder http. Für einen http-Proxy [1] sieht das wie ein ganz
normale Web-Seiten-Anforderung aus. Theoretisch kann man jedes
Protokoll über jedes andere tunneln, solange man Einfluss auf
eine entsprechende Gegenstelle hat. Bei DNS-Abfragen zum Beispiel
geht das auch über "viele Ecken".
[1] Proxys verstehen im Gegensatz zu Packetfiltern das jeweilige
Protokoll und sind trotzdem gegen Tunnel (fast) machtlos, da sich
diese auf Protokollebene korrekt verhalten und lediglich unerwünschte
Inhalte transportieren.
5)
Jedes Programm hat unter Windows 9x die Zugriffs-Rechte auf der
selben Ebene wie die PF mit dem Netzwerk zu kommunizieren
(also nebenher). Unter Windows NT (2000, XP) gilt das gleiche,
wenn man sich als "Administrator" angemeldet hat; z.B. um Soft-
ware im guten Glauben zu installieren.
Happy99 und Hybris kommen dem recht nah, in dem sie die WSock32.dll
ersetzen. Mittlerweile gibt es einen Proof-Of-Concept:
http://www.securityfocus.com/archive/1/244026 (Englisch)
6)
Mittlerweile gibt es auch die ersten bösen Programme [tm], die
einige Desktop-Firewalls (bzw. bestimmte Versionen) einfach beenden:
http://groups.google.com/groups?selm=3B3....tu-chemnitz.de
http://www.seue.de/y3k/y3k.htm
Theoretisch dürften im Worst Case (also wenn das böse Programm [tm]
Administrator- bzw. Root-Rechte auf dem Rechner hat) alle PFs ziemlich
machtlos sein.
Außerdem kann man viele Desktop-Firewalls durch ähnlich-aussehende
Programme ersetzen, indem man im simpelsten Fall den Treiber-Aufruf in
der Registry löscht und den Aufruf des User-Frontends mit dem Datei-
namen eines entsprechend präparierten Programmes überschreibt.
Normale Benutzerrechte reichen bei den meisten PFs,
um neue Regeln einfügen:
http://www.heise.de/newsticker/data/pab-18.05.01-001
http://my-forum.netfirms.com/zone/zcode.htm (bestätigt "Yes-Button")
Und zum Schluss sind da noch die bösen Programme, die überhaupt nicht
mit dem Internet kommunizieren. z.B.: Ein Trojanische Pferd, das
angeblich ein Virenscanner ist (und auch wirklich andere Viren findet)
allerdings zusätzlich Zifferndreher in Excel-Tabellen verursacht.
Zugriffsmöglichkeiten von außen
Von außen, gibt es grob gesagt drei Möglichkeiten, Zugriff auf dein System zu erlangen:
Eine Fehlkonfiguration, bei der zum Beispiel die Datei- und
Druckerfreigabe nicht nur an die lokale Netzwerkkarte, sondern
auch an das Internet-Interface gebunden ist. (Bei diesem Beispiel
sind Personal-Firewalls recht erfolgreich)
Bugs und Fehlkonfiguration (Default) z.B. in Browsern und
Mailprogrammen. Gegen erstere haben Personal Firewalls nur
dann eine Chance, wenn diese Fehler den Herstellern bekannt sind.
Bevor diese allerdings ihre Produkte angepasst haben, hat MS
(bzw. der Herstellers des fehlerhaften Programms) idR. ihre
Sicherheitspatches schon längst veröffentlicht.
Zu guter letzt könntest du dir noch eine Fernwartungssoftware
oder ein anderes böses Programm installiert haben (wahrscheinlich
eher unbewußt z.B. über Mail-Attachments, aktive Web-Inhalte
(ActiveX), oder im guten Glauben ein nützliches Programm zu
installieren). Dagegen sind PF ebenfalls machtlos: Es befindet
sich in diesem Fall bereits ein Programm auf deinem Rechner,
das die PF so verändern kann, dass sie Verbindungsaufbauten
von außen ohne Rückfrage annehmen. Oder noch leichter:
Es baut selbst eine Verbindung nach außen auf und holt sich seine
Befehl ab. (Damit fällt es in den ersten Abschnitt).
Weiterführende Informationen
de.comp.security.firewall FAQ von Lutz Donnerhacke:
http://www.iks-jena.de/mitarb/lutz/usenet/Firewall.html
Die "Zonealarm-FAQ" von Utz Pflock aus news:de.comp.security.firewall
enthält einige Informationen darüber, wie man als Privatanwender
einen Kompromiss zwischen Funktionaliät und angestrebter Sicherheit
erreichen kann. http://www.pflock.de/computer/za_faq.htm
Situationen, die einige PFs als "Angriff" fehlinterpretieren (engl.):
http://www.dslreports.com/forum/remark,2...ity,1~mode=flat
http://www.rz.tu-ilmenau.de/~traenk/dcsm.htm#Firewall
http://www.team-cauchy.de/personal/
http://www.fefe.de/pffaq/halbesicherheit.txt
http://www.samspade.org/d/persfire.html (Englisch)
Schlussüberlegung
Desktop-Firewalls können für den Fall als Sicherheitsnetz dienen,
dass man die "Datei- und Druckerfreigabe" falsch konfiguriert hat
oder sich in der Vertrauens-Einschätzung eines sehr schlampig
programmierten bösen Programmes vertan hat.
Diese Netz ist allerdings sehr weitmaschig, so dass man sich darauf
*nicht* verlassen kann. Daraus ergibt sich eine nicht zu unter-
schätzende neue Gefahr: Viele Leute werden mit dem Wissen, eine
PF und einen Virenscanner zu haben, ausnahmsweise ein einziges Mal
ein nicht vertrauenswürdiges Programm starten, ...
Zu guter letzt handelt es sich bei Personal-Firewalls (von
ipchains/iptables mal abgesehen) meist um closed-source Produkte,
bei denen sich wieder die Vertauensfrage stellt. Die einer PF
zur Verfügung stehenden Daten sind marketingtechnisch sicherlich
nicht uninteressant.
__________________ [GLOW=#FF0001]Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht[/GLOW]
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05.03.2003 11:51 |
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Mr.Stevens
BlackBoarder
Dabei seit: 10.01.2002
Beiträge: 873
Herkunft: Lower Oak Creek
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Deine Ausführungen sind soweit richtig, betrachtet man das Ganze mal von der technischen Seite her.
Andererseits ist eine PersonalFirewall der erste Schutz für private Desktopsysteme, da alles andere die Kosten sprengen würde. Ich spreche hier die Kosten für Firewalls an, wie sie in Unternehmen eingesetzt werden. Statefull-Inspection Firewalls mit Paket- und Applikationsfilter, Intrusion Detection usw.
Natürlich lässt sich eine Desktopfirewall leicht umgehen, aber für diverse Scriptkiddies sind sie doch meist die erste Hürde, die nicht überwunden wird. Zumal schützt sie auch bei richtiger Konfiguration von Dialern oder lästigen Cookies.
Man muss bei der Diskussion über Firewalls genau wie bei Betriebssystemen abwägen, in welcher Umgebung man sie einsetzen will.
... und nochwas. IPTABLES/IPCHAINS sind für mich schon etwas mehr als PersonalFirewalls
__________________ Jede lumpige Grippewelle erreicht doch heutzutage
mehr Leute als der Humor von Karl Valentin.
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05.03.2003 13:21 |
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fep
Neuling
Dabei seit: 09.03.2003
Beiträge: 10
Herkunft: sland unbekannt
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Das mit den Kosten stimmt keinesfalls, siehe dazu www.opensourcefirewall.com ich glaub kaum das diese kostenlose Firewall auch nur irgend einen Wunsch offen lässt.
__________________ Linux musste neu gestartet werden ....
mit FreeBSD wär das nicht passiert
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10.03.2003 01:18 |
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Mr.Stevens
BlackBoarder
Dabei seit: 10.01.2002
Beiträge: 873
Herkunft: Lower Oak Creek
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OpenSource .... hm? Da hast du absolut recht, kein Thema. Allerdings musst du dir immer die Bequemlichkeit der Leute und den 08/15 Anwender vor Augen halten, der noch nie das Wort "Opensource" bzw. freie Software/Betriebssysteme gehört hat.
Erstmal alles in diese Richtung schieben ist schon mit das einfachste, aber die Anwender die Standart ALDI PC´s einsetzen sollten sich doch erstmal auf die herkömmlichen Desktopfirewalls konzentrieren.
Ach ja, und bitte jetzt keine Diskussion vonwegen "Dann sollen die halt auf LINUX o.ä. umsteigen"
__________________ Jede lumpige Grippewelle erreicht doch heutzutage
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10.03.2003 08:15 |
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fmann
Referee
Dabei seit: 11.10.2001
Beiträge: 1.230
Herkunft: Germany
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Ich kann nur Mr. Stevens zustimmen. Lieber etwas Schutz, als keinen. Nicht jeder kann sofoer ein Firewalruleset für IPChains/IPTables definieren, das lückenlos funktioniert.
Dann lieber eine Norton, die Dir etwas hilft bei der Anlegung von Rulesets.
cu
fmann
__________________ Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.
Albert Schweitzer (14.01.1875 - 04.08.1965)
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10.03.2003 08:19 |
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fep
Neuling
Dabei seit: 09.03.2003
Beiträge: 10
Herkunft: sland unbekannt
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Das das keine 0815 Firewall ist ist klar, ich wollte damit nur wiederlegen das professionelle Firewalls teuer sein müssen..
Btw das Verständins für Open Source muss man auch nicht mit sowas es reicht auch Leuten einfach mal openoffice zu zeigen etc. Dann merken selbst uninteressierte was Open Source für Vorteile bietet
__________________ Linux musste neu gestartet werden ....
mit FreeBSD wär das nicht passiert
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10.03.2003 19:52 |
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